41 Füssen, „sie machen euch aus, wo sie können. Sie erzählen, dass es rutschab geht: ihr zahlt keine Gagen mehr; es gibt nichts zu essen. Ihr bekommt keine Ge schäfte mehr. Grad haß’ ich den Bollacker ge troffen. Mit dem hat’s doch die Häsli. Von einem Türken haben sie erzählt und von Opium. Ich weiss ja nicht, was ihr da habt. Aber sie sagten, es sei ihnen zu brenzlich und sie sähen sich nach einem anderen Engagement um.“ „Was haben sie erzählt?“ duckte sich Jenny. „So eine Gemeinheit! So eine Niedertracht! Hörst du, Max, was sie ausstreuen ? Wie sie sich rächen ? Ihren Gadsch hat sie instruiert, dass er herumgeht und uns das Ge schäft verdirbt! So eine Infamie! — Weisst du was, Max? Die wollen selbst anfangen. Die laufen uns fort. — Wir, keine Geschäfte mehr! Lena, man läuft sich die Füsse wund, dass wir spielen! An der Haustür fängt man uns ab! Wir brauchten nur rübergehen zum ,Krokodil'! — Du kennst doch das ,Krokodil'! Eins A, dreihundert Franken Draufgeld! Aber wir wollen nicht, weil wir neu einstudieren. Weisst du: der Braten war bisschen angebrannt. Das hat diese Alte so verbiestert, dass sie jetzt überall ausschreit, sie hätte zu hungern bei uns. Du kennst doch unsere Kost! Warst drei Jahre bei uns. Hast du dich je zu beklagen gehabt? Ist dir je etwas abgegangen?" Lena schüttelte den Kopf. Nein, sie hatte sich nie zu beklagen gehabt, noch war ihr je etwas abgegangen. Max hämmerte gewaltsam mit seinem Hausschlüssel am Schiebladenschloss. „Na, gut’ Nacht!" rief Jenny, „ich sollte der Direk tor sein! Ich würde sie anders zwiebeln! Hier die