89 übergefahren, um ihre Visite zu machen, ihre ,Affären* zu erledigen und abends zur Premiere zu kommen. „Guten Morgen!** sagte sie freundlich und stand unter der Türe. „Bin ich hier recht bei Flametti?** „Ah, die Frau Schnepfe!** rief Rosa, freundlich über rascht und liess ihre Partnerin los. „Ja ja, natürlich sind Sie hier recht! Setzen Sie sich, Frau Schnepfe!** und lachte sich tot. Güssy hahm die Stiefel und das Putzzeug an sich. Traute war in den Verschlag geflüchtet. Auch Rosa, kichernd hinter dem Spalt der Lattentüre, beeilte sich, einen Rock anzuziehen. Frau Schnepfe war etwas befremdet von solch halb nackter Tummelei der Künstlerinnen. Musternd sah sie sich im Esszimmer um. Hier also wohnte Flametti! „Er schläft noch,** entschuldigte Rosa und kam, die Druckknöpfe schliessend, wieder zum Vorschein. Dann vorstellend: „Das ist Fräulein Güssy. Das ist Fräulein Traute!** Die rieb sich mit dem Handtuch zipfel die Schuhcreme aus dem Gesicht. „Noch ein bisschen früh. Er 'steht immer erst auf gegen elf. Heute steht er wohl früher auf, weil wir heut’ abend die In dianer* haben. Aber ich darf ihn nicht wecken.** „Gut, gut!** sägte Frau Schnepfe und stand auf, den Schirm in der Hand. „Ich komme später vorbei. Grüssen Sie ihn! Die Frau Schnepfe war da.** „Es ist recht,** verbeugte sich Rosa graziös, ihres stellvertretenden Amtes bewusst. „Idi werd’ es be stellen. Adieu, Frau Schnepfe!** „Adieu!** dehnte Frau Schnepfe und ging, nicht ohne >im Vorbeigehen einen Blick auch in die russige