/ 116 Und Traute, nahm die Gelegenheit wahr, sich ein wenig zu beschäftigen, indem sie Frau Schnepfes Hals- bördchen schloss, dessen mittlerer Druckknopf ent gegenkommender Weise verbogen war und allen Ver suchen, ihn mit der Nabe zu einem Ganzen zu verei nigen, beharrlichst widerstand. Was für einen langen Hals die Frau Schnepfe hatte! Und wie sie’nach ,Wurmsamen* roch! Mittlerweile hatte nun Jennymama ein Portemonnaie da, nahm eine Handvoll Silber, tat es hinein, stand auf, ging zu Herrn Meyer ans Klavier und sagte: „Lieber Herr Meyer,“ flüsternd, „ach, nehmen Sie doch mein Portemonnaie zu sich bis nachher! Es stört mich beim Umziehn. Ich habe keine Tasche im Kleid. Gell ja?“ Und legte Herrn Meyer vertraulich die Hand auf die Schulter. Und Herr Meyer steckte das Portemonnaie zu sich, ohne viel Worte zu machen und wischte die schweis senden Tasten ab. „Dank’ Ihnen!“ sagte Jennymama, „puh, welche Hitze!“ und streckte sich im Korsett, dass das Fisch bein knackte und setzte sich wieder zur Kasse. Und Traute stand auf, unauffällig, duckte sich, schlich zu Flametti, und raunte hastig mit fliegenden Augen an ihm empor: „Man himmt Geld aus der Kasse!“ „Wer?“ „Jenny!“ „Dann gib acht, wieviel sie nimmt!“ Und Traute fühlte: Triumph!, setzte sich harmlos wieder Zur Kasse und begann ein Verlegenheitsspiel mit Amaliens Seidenpintsch.