119 : ' - Der Herr Krematoriumfritze aber verleugnete völlig jedes Interesse. Breitknochigen Angesichts sass er fin ster vor seinem Veltliner, Zigarre rauchend, und tat, als 1 ob er die Jenny nicht sähe noch sehen wolle, heimlich doch gar voll schnackelnder Gedanken. Es ist so schwer, Gefühle bemerkbar zu machen. Am besten, man tut, als habe man keine, hoch irgend welche Absichten. -Möglich auch, dass sein ingrimmiger Ernst Von seinem Beruf herrührte. Wenn man jahraus, jahrein Leichen verbrennt, kann man nicht ohne wei teres und im Handumdreh’n das Gehaben finden, das eine Primadonna bestrickt. Deren in Fleischeslust be bende Schwanenbrust hätte er längst bemerkt — so mal Seitwärts —, und wieviele Fünfliver er in der Tasche hatte, wusste er auch. Und Herr Pips wieder seinerseits, der dies missver stand, suchte Herrn Naumann — Friedrich Naumann hiess der Herr Krematoriumfritze, genau wie der deut sche Nationalökonom — diskret auf Jennymama hin zulenken, ebenfalls mit Gesten. Doch gelang es ihm nicht, ein gegenseitiges Verständnis zu erzielen. „Sie sehen,“ sagte Flametti und stürzte die Kiste, „die Kiste ist völlig geschlossen.“ „Wissen Wir schon!“ sagte Herr Pips halblaut und winkte ab mit der flachen Hand. Die Gäste seiner Umgebung wussten sofort: der gehört zur Familie. Und dem war auch so. Herr Pips war der erklärte Freund der Artisten, häufig ster Gast Mutter Dudlingers und der Flamettis. Er bezog einen Monatswechsel von dreihundert Franken. Es kam wie es kommen musste: auch diese Piece war schliesslich zu Ende. Man machte Platz und Mutter