121 bernd. Sie waren so recht in ihrem Element. Und Herr Häsli machte also doch ,das Kalb‘. Die Musik aber — hier begleitete nicht Herr Meyer, sondern das Orchester — feierte eine Orgie. Hörner, Piston, Bassklarinett; Tuba, Trommel und Fagott schrieen, zeterten, kreischten, gröhlten. Die Schallöcher der Trompeten stachen wie Sternwarten rohre nach allen Seiten gelb in die Luft; sie spieen Musik. Die Augen der Bläser verdrehten sich und drohten als blanke Kugeln aus ihren Höhlen zu fallen. Die Disharmonieen zerfetzten einander. Und Herr Fournier, der für das Ganze verantwortlich war, ge bärdete sich wie ein Wilder. „Kriagst dei Murrer sowieso “ „sowieso,“ nickte Herr Häsli vergelstert. Das ganze Lokal brüllte mit: „sowieso“. Die Damen kreischten auf, weil sie sich in einer Eigentümlichkeit-’ ihres Idioms erkannt sahen. „Tu’ jetzt drauf vergessen,“ lenkten Frau Häsli und ihre Tochter ein; mit ihnen die Musik, die plötz lich zartest und pianissimo wurde. „Lass dei Alte Alte sei!“ johlte die Musik — Harr Häsli improvisierte ein „Juhu!“, das er mit einem Freudensprung begleitete und schlug sich auf sein nacktes Tirolerknie — „Die wird di net fresSen.“ „net fressen,“ wiederholte Herr Häsli mit täppi scher Sorglosigkeit, begleitet von der magenerschüt ternd drohenden Basstrompete, die wie der ,Murrer* der Alten klang, Sö dass Herr Häsli entsetzt und mit offenem Mund nach Herrn Fournier stierte. Der lächelte. Das Publikum raste. Die Rosenhecken