131 Fräulein Amalie, den Rücken an die Wand gelehnt, streichelte ihren Zwergpintsch mit der gepflegten Hal tung einer Dame, die in der Hofloge sitzt. Flametti, noch im Indianerkostüm, ging durch den Saal und quittierte, mit seiner Stattlichkeit renom mierend, die flüssig ihm dargebotenen Glückwunsch beweise. Man befühlte die Lanze, die Lederhosen, den Halsschmuck. Auch Herr C. Tipfel von den Sunda- Inseln war da. „Du poussierst mit Flametti!“ warf Bobby der treulosen Traute vor, mit der er seit Wochen in zünf tigem Briefwechsel stand. Sie standen beim Vorhang. „Ich hab’ es gesehen. Er hat dich ans Bein gefasst, als du die Treppe hinaufgingst. Ich hab’ auch gesehen, wie ihr getuschelt habt miteinander.“ „Dummer Fatzke!“ gab Traute zurück, „was bildest du dir eigentlich ein;? Bist ja zwei Köpfe kleiner als ich! Wie willst du eine Frau ernähren!“ „Na, schön!“ sagte Bobby und musterte sie von oben bis unten. „Pfui Teufel!“ Er nahm seinen Regen schirm, zog den Paletot an, sagte „Grüatzi!“ und ging in den ,Hopfenzwilling*. „Ach, Raffaela!“ sagte Jenny, „du glaubst es ja nicht! Aber warf nur ab! Ich werde mich revanchie ren!** i Die Soubrette kam an den Tisch. „Na, Fräulein,“ sagte Herr Seidel freundlich, „was trinken Sie?** Die Soubrette zierte sich. „Einen Eierkognak?** „He, Fräulein!** hielt er die Kellnerin fest, „einen Eierkognak!**