139 M „Die ,Indianer 4 ?“ warf Herr Meyer ein. „Na ja, die ,Indianer'.“ „Wieso die ,Indianer'?“ „Na: ich, meine Frau, die Soubrette und Rosa.“ „Schöne ,Indianer'!“ meinte Herr Meyer. Ihm könnt’ es ja recht sein. „Was wollen Sie?“ meinte Flametti, „genügt das nicht?“ Er wurde heftig. „Jawohl! Werde mir fünf Soubretten engagieren! Zehn Lehrmädel dazu!“ „Feine Stadt, Basel!“ rief Jenny mit erhobenem Zeigefinger und entnahm ihrer Handtasche zwei Schin kenbröte. „Gelt, Max, auf die Mess’ gehen wir? Und die Kavaliere bringen uns Leckerli?“ „In Basel gibt’s doch die Leckerli,“ erklärte sie Fräulein Laura, die ebenfalls skeptisch schien. „Sol- Chene Düten bringen sie an!“ Sie zeigte eine Düten- grösse von reichlich einem halben Meter. „Und einen zoologischen Garten gibt es: Wildschweine, Strausse, Giraffen! Feine Stadt!“ Fräulein Laura schien ganz Ohr. Nervös sah sie von Flametti zu Meyer, von Meyer zu Jenny. Der Herr Meyer meint, das Repertoir reiche nicht aus,“ lächelte Max zu Jenny. „Nimm ein Schinkenbrot, Max!“ Herr Meyer spuckte wegwerfend und finster. Und Jenny fühlte sich verpflichtet, deutlichere Begriffe zu geben von dieser gesegneten Stadt. „Und der Rhein ist da,“ sagte sie kauend im hübsch ansitzenden Reisekleid, „und die Polizei ist sehr streng. Papiere und Heimatschein, da darf nicht das Tüpfel fehlen. Wenn dort eine auf der Strasse geht: zwei Tage. Schon ist sie weg.“