147 lein Nandl, das Wunder der Tätowierung, welch letz tere im Haus des Herrn Schnepfe auch wohnte, der guten Adresse wegen. In den nächsten Tagen brachte Raffaela als Neu heit ihren ,Spitzentanz' — immer auf den Fussspitzen, nach der Melodie: ,Frühling ist’s, die Blumen blühen wieder, Süss berauschend duftet jetzt der Flieder', immer auf den Fussspitzen; die Pointen markiert durch ein Hochschnellen des Körpers, die Arme mit gra- zienhaft hinauf- und ,hinuntergebogenen Handflächen ausgebreitet; immer so: ,Alle Vögel jauchzen, jubeln, si—hi—ngen, Die Natur scheint ^eu sich zu verjü—hi—ngen.' Und Herr Leporello, wenn er eklatante Beweise seiner trommlerischen Begabung bei der Begleitmusik ab gelegt hatte, produzierte sein ,Teufelskabinett', bei dem er unter Zischen und Pfeifen auf einer Sirene, mit zu sammengelegten Gliedern durch einen Schornstein aus Pappkarton, den Lydia festhielt, borstig herniederfuhr. Wenn aber Herr Leporello Sonntags seinen komi schen Teufelsakt brachte — er erschien dann als eine infernalische Klatschbase im Korsett, einen Kamm in der Perrücke, das Hemd hing ihm hinten iheraus' und der Rock aus Sackleinwand, mit roten Litzen benäht, war ihm zu kurz —, dann spielte sich in seinen Mie nen eine so jdiabolische Einfältigkeit ab, dass der Kon trast zwischen seinen gespreizten Zirkusposen und dem dargestellten Objekt die Zuschauer zu hellem Grinsen entflammte. Was Wunder, wenn >Öas Geschäft sich hob? Wenn