1 159 schrieb er die Sätze druckfertig ab, die sich aus dieses Meyer strotzender Feder wölbten. Jenny und Rosa, ein Stockwerk tiefer, schneiderten orangefarbene Matrosenkostüme für ein neues En semble, die ,Commis voyageusen*. Herr Leporello, Parterre, hatte vertrackte politi sche Disputationen mit einem vierzigjährigen zeloti- schen Schriftsetzer, der selbstverfasste revolutionäre Verse voller ästhetischen Klangs jeden Nachmittag, eh’ er zur Arbeit ging, eine Viertelstunde lang, ziel bewusst rezitierte. Weniger friedlich beschäftigten sich die Damen Raf faela und Lydia. ; Solange noch Aussicht war auf Einladungen und Unterhaltung, auf Kavaliere und Konditorei, ging es an. Solange waren sie guter Laune und üppig. Da ihnen Haushalt und Belletristik nicht lagen, gaben sie selbdritt der kleinen Lotte französischen Un terricht. „Lottely, sag’: ,Bon joür*!“ kreischte Raffaela. „Lottely, sag’ ,Rabenmutter*!“ ärgerte sich Lydia und gab Raffaela einen Stoss. „Lottely, sag’ ,Voulez-vous coucher avec moi?U“ stichelte Raffaela und schoss den Vogel ab. „Gib das Kind her! Halt’ doch deinen Mund!“, entrüstete sich Lydia. „Ich würde mich schämen! Was die dem Kind beibringt, diesem unschuldigen Seel chen! Gib das Kind her, du Fetzen!“ Und sie zerrten das schreiende Lottely hin und her, dass Lottely selbst nicht mehr wusste, wer da die Mutter war.