163 * Vom Draht, der jetzt der Länge nach durch das Lokal gespannt war, fiel sie, ein zweites Mal herunter, mitten auf einen mit Gästen besetzten Tisch, wo sie, zwischen Biergläsern, verdutzt und verschämt einen Augenblick lächelnd stehen blieb, eine bierschaumge borene Venus. Bösartig aber gebärdete sich Lydia. Sie schimpfte aufs Essen, auf ihr kaltes Zimmer, auf die Männer, die samt und sonders Sklavenhalter und Ausbeuter, Tagediebe und Unterdrücker seien, die kein Geld herausrückten. Sie lieh Jennys Petroleumofen aus und gab ihn, ausgebrannt, ruiniert und durchlöchert zurück. Hin war der Respekt vor Flametti und seinen ,In dianern*. Wenn sie Flametti sorgfältig sich schminken sah in der Garderobe, schminkte sie selbst sich in niedriger Farcerie ostentativ einen Körperteil, von dessen Aus beutung für Theaterzwecke selbst die Wilden der Süd see sich nichts hätten träumen lassen. „WarP nur! Ich werd' es der Mama schon schrei ben!** rief Raffaela verletzt und entrüstet. Aber dann brach die empfindsame Lydia in heftige Tränen aus: „Nicht einmal Spass darf man machen! Was hat man denn noch vom Leben? Aufhängen möchte man sich!** Und als eines Tages sich Leporello die Freiheit nahm, mit Flametti zusammen einen Rennstall zu be sichtigen, brach zwischen Lydia und Lepo ein solch abgründiger Hass aus, dass sich Herr Schnepfe ge