— 166 Sie hatte mit Engel bereits den ,Apachentanz* ein studiert, der zwischen Messergefunkel und einem ent rissenen Portemonnaie viel rüde Körpergymnastik und mancherlei Aneinanderpressen der Hüftbecken mit sich brachte. „Veränderungen ?** „Ja, Veränderungen. Im Vertrauen gesagt: Mit den Zirkusleuten — das geht so nicht mehr. Leporello — allen Respekt. Aber die Weiber — unmöglich. Meine Frau hat sie engagiert. Wir brauchten Ersatz für die Häslis. Gut. Aber jetzt ist es so weit, dass sie selbst schon verrückt wird.“ Und als Fräulein Laura erschrocken und sehr be sorgt nach Worten suchte: „Der ganze Kram ist mir über. Es gibt keine Ach tung mehr, keinen Respekt in der Welt. Keine “ „Grandezza/* wollte er 'sagen. Er suchte das Wort, fand es nicht und ersetzte es durch eine Geste. „Nur Gemeinheit. Auch meine Frau: sie meint es ja gut. Aber vom Höheren versteht sie halt nichts. Die Weiber haben das an sich: sie sind gemein. Nie derträchtig alle. Das ist es. Sie sind aus Prinzip gegen das.. das .. .** Wieder blieb ihm das Wort aus. „Sie sind aus Prinzip dagegen. Leer sind sie und dumm wie der Teufel. Alles ziehen sie in den Dreck. — Sie hat mir den Zirkus ins Haus gebracht. Wer weiss, warum. Vielleicht nur, weil sie’s allein nicht schaffen konnte. Man kommt auf den Hund.** Laura versuchte zu lächeln. „Ach was! Depressionen!** rief sie und schwenkte den Lockenkopf. „Geht vorüber. Sowie der Besuch