174 Man trat im ,Krokodil* jetzt auf in Jennys heuen Orangekostümen. Es war eine Sensation. Jenny in diesem Matrosenkostüm sah aus wie Sup penkasper auf Reisen. Rosas gemässigte Hammel beine daneben standen mit durchgedrückten Waden wie gedrechselt aus einem Stück, ohne Gelenke und Knöchel. Die Spatzenbeine der Soubrette gaben der Linie der drei Chanteusen einen wenigstens in der Perspektive harmonischen Abschluss. Interessanter wurde das Bild, wenn die drei Damen sich dann vom Profil her boten. Mit einem gerissenen Haken schwenkte Herr Meyer auf dem Klavier: ,Da geh’n die Mädchen hin, Da sitzt der Jüngling drin, Da isfs, wohin sich alles zieht.* Das rechte Bein der Damen hob sich dreifach. Die hinterste Hosennaht der Matrosenkostüme, prall ausgefüllt mit Unterwäsche, schwankte, zuckte, zackte. Losmarschierten die drei, mit zum Publikum ge neigten Köpfen und gewinnender Eleganz. Aber es war kein Erfolg. Und das hatte weniger ästhetische als moralische Grüjide. Es gelang den Damen Raffaela und Lydia nach Leporellos Einberufung nicht länger, ihr Renommee auf rechtzuerhalten. Die Hochachtung schwand. Der Re spekt der Apachenpartei erfuhr eine Ernüchterung. Man kam dahinter, dass die Vornehmheit der Zirkusartisten nur Getue gewesen war. Es stellten sich allerhand ehrenrührige Fakta her aus. In früheren Zirkusengagements sollen sie schür zenvoll das Kleingeld weggeschleppt haben. Noch jetzt