177 „habt ihr gehört, was der Alte für einen Prozess hat? Verführung Minderjähriger, das Schwein. Soll man das glauben? Schabernackelt hat er mit der Güssy und mit der Traute!“ . Sie setzte sich — es war im Zimmer des Pianisten und der Soubrette — und liess die Hand auf die Tischkante fallen. „Das ist nichts Neues,“ meinte Bobby, der für Laura Zigaretten besorgt hatte und den fadenscheini gen .Wollschal, der ihm von der Schulter gerutscht war, iiber die Schulter zurückwarf. „Schon in Bern hat er mit denen was gehabt, bevor sie noch zu uns kamen.“ „Ja, Kinder, das ist ja die Höhe!“ rief Raffaela in ihrer emphatischen Weise. „Die stecken ihn ja ins Zuchthaus! Was machen wir nur?“ „O jeh!“ winkte djie Soubrette ab und verkniff zynisch das linke Auge. Sie wusste noch ganz andere Dinge. Aber sie wollte nicht reden. Auch Lydia kam jetzt ins Zimmer. „Hm, so was!“ Sagte sie und nickte sorgenschwer. „Das ist doch ein Skandal! Der alte Esel!“ Man wohnte jetzt im ,Krokodil*. Lydia, Raffaela und Lottely, der Pianist und die Soubrette hatten je ein Zimmer im kleinen Hotel. Zu den Mahlzeiten ging man hinüber in Flamettis Wohnung. Herr Meyer kam zurück von der Bibliothek. Er arbeitete noch immer an seinem Apachenstück. „Vor allem eins,“ sagte er. „Ruhig Blut. Ich habe das lange kommen sehen. Schon in Basel. Es ist mir nichts Neues. Im schlimmsten Fall machen wir selbst ein Ensemble. Wir sind eins, zwei, drei, vier, fünf, Flametti. 12