195 auf ihren Stühlen herum, als hätten sie nicht recht gehört. „Ja, eine Gans!“ versetzte Jenny mit Zier und äusserster Delikatesse, „eine Gans!“ und sie unter strich den in Aussicht stehenden Braten, indem sie mit beiden emporgehobenen Händen durch Zusammenrün- den von Daumen und Zeigefinger Engelsflügel in der Luft bildete. „Piekfeine Sache! Oh, das Gänsefett! Das Kastanienfüllsel! Oh, die knusprigen Schlegel, und die Brust und die Gänseleberpastete!“ Jenny wusste die Vorzüge der vorläufig noch in ihrem Heimatsort weidenden Gans so jesuitisch ins Licht zu setzen, dass Lydia, die gerade die tränenbe netzte Photographie ihres Emil am rechten Schenkel der übereinander geschlagenen Beine abgewischt hatte, den Arm sinken liess und träumerisch verzückt an Jennys Augen hing. „Nein, Jenny, sag’ wirklich, gibt’s eine Gans?“ „Werdet schon sehen!“ tat Jenny geheimnisvoll. Da konnte man denn so recht sehen, wie solche Bravourstücke einer auf’s Ganze gerichteten Erfin dungsgabe niemals ihre gute Wirkung verfehlen. Gebändigt waren Lydia und Raffaela mit einem Schlage. Um den Finger konnte man sie wickeln. Pünktlich wurden sie wie Normaluhren. Zahm wie Tauben. \ Ja, der Ruf von Flamettis Solvenz verbreitete sich im Handumdrehn. „Wie sind Sie eigentlich zufrieden mit Ihrem En gagement?“ : , „Oh, danke, sehr gut! Verpflegung vorzüglich. Alle drei Tage Geflügel. Das Geschäft geht famos. Heute