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Frau Schnabel kannte das Gehaben ihres Gatten.
Sie wusste: jetzt kam’s zum Geschäft. Sie zeigte ein
Lächeln, das schon im voraus ihre Zustimmung zu
allen etwaigen Massnahmen des Gatten zum Ausdruck
brachte. Ein Lächeln, das, drüber hinaus, Ermutigung
zu bedeuten schien für den glücklichen Kontrahenten,
dem es gelungen war, das Interesse ihres Gemahls, des
Herrn Schnabel vom ,Krokodil' zu erregen.
„Minimum!" rief Flametti, der nun einmal den
Schnabel gefasst hielt und nicht gewillt war, ihn wie
der loszulassen.
„Kommt darauf an, was ihr bringt!" schaukelte
Herr Schnabel sich von den Absätzen auf die Zehen
spitzen und von den Zehenspitzen wieder auf die Ab
sätze.
Flametti zählte an den Fingern seine Mitglieder her:
„Zehn Personen. Drei Lehrmädel."
„Gut," sagte Schnabel, „wenn du was bringst von
dem Rotter, und alles anständig, dezent —: dreihundert
Franken und am fünfzehnten könnt ihr kommen."
„Abgemacht!" schwitzte Flametti und streckte Herrn
Schnabel die Hand zu über den Tisch. „Anna, ’ne
Halbe!"
Jenny lag schon zu Bett, als Flametti von diesem
an Aufregungen reichen Tage nach Hause kam.
„Na, Max, was ist? Was hast du erreicht?" Sie war
sehr besorgt.
„Engagement im ,Krokodil'. Fünfzehnten fangen
wir an."
Jenny setzte sich im Bett auf und strich sich das
Haar aus der Stirn. „Aber was spielen wir denn?"
„Morgen geh’ ich zum Rotter."