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Den Brustlatz knöpften sie ihr auf. Ihre Strumpf
bänder sahen sie nach, den Stoff ihrer blauen Glocken-
hosen rieben sie zwischen den Fingern.
„Ja,“ meinte Raffaela bedenklich, „wenn du zu
uns ins Ensemble willst, da musst du vor allem ge
rate Beine haben und einen schönen Körper. Zeig’
mal her!“
Und die Geigerin, immer freundlich lächelnd, ein
Sonntagskind, zog sich aus und zeigte ihre Beine.
Raffaela krähte vor Vergnügen.
„Ja, das ist ganz gut,“ sagte sie, „bisschen mager,
aber es geht schon. • Kannst du auch tanzen ?“
Nein, tanzen konnte feie nicht.
„Musst du noch lernen. Eine Tänzerin brauchen
wir. Fiedeln kannst du nebenbei.“
Marie war argwöhnisch geworden.
„Ihr macht Spass mit mir!“ sagte sie ein wenig
rauh und erkältet.
„Nein, nein,“ versicherte Raffaela, „das ist bei uns
anders als bei der Heilsarmee. Bei uns gibt es Kava
liere, Lebewelf. Da muss man herzeigen, was man
zu bieten hat.“
Flametti fühlte sehr wohl, dass die Frivolität dieser
Szene nur gegen ihn gerichtet war; dass man sich
lustig machte.
Auf dem Sofa sass er, dunkel vor Wut und Scham,
und biss sich die Lippen.
„Zieh* dich an!“ sagte er zu der Geigerin. „Du
spielst sehr gut. Mancher wär froh, wenn er so
spielen könnte. Kannst heut’ abend in die Vorstellung
kommen und dir mal ansehen, was wir machen. Wenn