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Aus der Küche vernahm man das stöbernde Mur
meln eines Verhörs.
„Pst!“ machte Jenny und winkte nach rückwärts,
„ich kann ja nichts hören!“
Sie stand am geschlossenen Schalter und versuchte,
wenigstens ein paar Worte aufzuschnappen.
„Rezepte., selbst geschrieben.. Basel.. Narko
tika ...“
Man vernahm von draussen ein Räuspern. Mit
einem kurzen Schritt trat Jenny vom Schalter weg.
Jemand polterte die Treppe hinunter.
Die Soubrette kam zurück, seltsam verdonnert und
zerfedert, mit Gedanken und Blicken noch halb bei
dem unten aus der Haustür tretenden Beamten.
„Ja, ja,“ meinte Flametti.
„Was war denn?“ interessierte sich Jenny.
„Nichts, nichts!“ wehrte Laura ab.
Jenny fühlte sich verpflichtet, einige Ansichten über
die Polizei im allgemeinen und die Detektivs im be
sonderen von sich zu geben.
„Hm, diese Kerls!“ meinte sie, „nirgends ist man
sicher vor ihnen! Max, sag’, die müssen doch äus
den hintersten Familien stammen!“
Ein wenig Sympathie und Besorgnis klang durch.
Max glaubte: Verachtung.
„Was willst du!“ zuckte er die Achseln, „Beruf!
Der eine verdienfs mit Alteisen, der andre mit Va
riete, der dritte mit dem Wolfshund.“
„Hm!“ gab Jenny in backfischhafter Anwandlung
zu bedenken, „immer so mit dem Wolfshund gehen!“
Flametti hielFs für ein Gruseln.
„Was denkst du!“ zeigte er sein überlegenstes In