Die Kulisse. 25 •x* macht. Aber Ideen wollen ja mehr sein: Maßstäbe irdischer Ordnung. ,Es gibt christliche Arbeitssklaven und ihre Lebensbedingungen sind himmelschreiend': so proklamierte vor etwa achtzig Jahren der Sozialismus. Seitdem hat der Staat als der oberste Unter nehmer einiges getan, um dem Elende abzuhelfen, und die Philo sophie hat eifrig geholfen, die Christlichkeit zu zerstören. Je mehr von beiden Seiten geschah, desto weniger zeigte der Proletarier Neigung, den Ideologen zuliebe auf Barrikaden spazieren zu gehen. ,Ein fetter Sklave ist besser als ein magerer Prolet', so könnte heute auf manchem Parteiblatt als Motto stehen. In allen sozialistischen Systemen spukt die bedenkliche An sicht Rousseaus, wonach man am irdischen Paradiese nur durch die verdorbene Gesellschaft gehindert wird. Das Proletariat aber ist kein Rousseau, sondern ein Stück Bar barentum inmitten der modernen Zivilisation. Und nicht mehr, wenigstens in Deutschland nicht, ein Stück Barbarentum mit Kult und Ritus, sondern ein entgöttertes Barbarentum, dem es an Widerstand gegen die Korruption fehlt, eben weil und soweit es Proles ist. Was ist unter solchen Umständen von einer proletarischen Re volution zu erhoffen? Wenigstens doch eine Primitivierung? L. stimmt im Paradiese für Seßhaftigkeit (Bauerntum, Siedelung, Ackerkommune). * Den Blick schärfen für den Umfang einer Persönlichkeit, den wirklichen und den möglichen. »