32 Die Kulisse. lenzende oder arbeitende Südseegemeinde unserer gepriesenen Zivilisation überlegen ist. Solange freilich der Rationalismus und mit ihm seine Quintessenz, die Maschine, noch Fortschritte machen, solange wird der Anarchismus ein Ideal für die Katakombe und für Ordensleute sein, nicht aber für die Masse, interessiert und beeinflußt, wie sie es einmal ist und voraussichtlich bleiben wird. * Konsequente Anarchisten sind sehr selten oder gar über haupt nicht möglich. Vielleicht ist diese ganze Theorie nur auf Zeit und Kündigung vorhanden, und verschärft sich oder verflacht je nach dem staatlichen Widerstand. Man hat mit enormer Gründlichkeit die „Anarchistischen Umtriebe in der Schweiz“ untersucht. Die ganze Untersuchung hat nichts ergeben als eine Mystifikation. Ein Schneider, ein Schuster, ein Küfer möchten die Gesellschaft stürzen. Meistens genügt aber schon der bloße Gedanke, sie ganz außer Rand und Band zu bringen. Man fühlt sich von schreckliohen Geheimnissen, von einem blut rünstigen Nimbus umgeben. Die harmlose Alltagsexistenz ge winnt eine gefährliche Bedeutung. Das genügt dann vollauf; Taten sind nicht mehr von Nöten. * VI. Von Bianchardi einige Nummern des „Reveil“. Und Bianchi will mir aus Italien ein Buch kommen lassen, das über die Par teien orientiert. Sie begleiten mich ein Stück Wegs nach Hause. ,Man könnte Tag und Nacht weinen/ sagt Bia. Sein Vater ist Blumenhändler in San Remo; das ist ein zarter Beruf. Er selbst war einige Male in Leipzig; dort wohnt seine Braut. ,Die Deut schen', sagt er, ,haben kein Gefühl; nicht einmal die Mädchen.' Cavatini (ihr Wortführer).