Die Kulisse. 45 Jener Philosoph, der mit der Laterne nach Menschen suchte, war bei weitem nicht so schlimm dran wie wir heute. Man hat ihm weder die Laterne, noch sein eigenes Licht ausgeblasen. Man hatte die witzige Bonhommie, ihn suchen zu lassen. * Das entschiedene, überzeugte, das anständige Leben präsentiert 3. sich zu gewissen Zeiten in fragwürdigen Formen. Das ist nicht neu. Doch es kann dahin kommen, daß die Fragwürdigkeit als Attest und Beweis einer redlichen Führung gilt. Es ist darum an gebracht, auf Distinktion zu halten. Der Abenteurer ist immer ein Dilettant. Er vertraut dem Zufall und verläßt sich auf seine Kräfte. Er sucht nicht Erkenntnisse, sondern Bestätigungen seiner Überlegenheit. Er schlägt, wenn es hochkommt, sein Leben in die Schanze, aber er hofft, davonzukommen. Anders der Neu gierige, der Dandy. Auch er sucht die Gefahr auf, aber er dilettiert nicht mit ihr. Er faßt sie als ein Rätsel auf, er sucht sie zu durchdringen. Was ihn von einem Erlebnis zum andern führt, ist nicht seine Laune, sondern die Konsequenz eines Gedankens und die Logik der geistigen Tatsachen. Die Abenteuer des Dandy gehen auf die Kosten seiner Zeit; die Erlebnisse des Abenteurers hingegen entspringen der Willkür und gehen auf seine eigene Kappe. Man könnte auch sagen: der Abenteurer stütze sich auf eine Ideologie des Zufalls, der Dandy auf eine solche des Schick sals. * Der Bürger, mein Hauswirt, ist magenkrank, weil er zuviel Petroleum aus einer bronzenen Lampe getrunken hat. Um Flam men von drei Meter Länge zu speien, muß er Petroleum trinken. Aber warum muß er Flammen speien? Das könnte er doch ruhig dem Stromboli oder sonst einem der zahlreichen Vulkane über lassen. Ich bin mit ihm in die Apotheke gegangen. Er ist zu