Das Wort und das Bild. 85 Französisches Soiree. 14. III. Tzara las Verse von Max Jacob, Andre Salmon und Laforgue. Oser und Rubinstein spielten den 1. Satz aus der Sonate op. 32 von Saint-Saens für Klavier und Cello. Lautreamont, woraus ich übersetzen und lesen wollte, traf nicht rechtzeitig ein. Dafür las Arp aus „Ubu Roi“ von Alfred Jarry. Das Schnäuzchen der Madame Leconte sang „A la Martinique“ und einige andere graziöse Dinge. — Solange sich nicht eine Verzückung der ganzen Stadt be mächtigt, hat das Kabarett seinen Zweck verfehlt. * Das Kabarett bedarf einer Erholung. Das tägliche Auftreten 15. III. bei dieser Spannung erschöpft nicht nur, es zermürbt. Inmitten des Trubels befällt mich ein Zittern am ganzen Körper. Ich kann dann einfach nicht mehr aufnehmen, lasse alles stehen und liegen und flüchte. * Heute las ich zum erstenmal „Untergang des Machetanz“, ein 26. III. Prosastück, in dem ich eine von allen Schrecken und Furchtbar keiten untergrabene Existenz darstelle; einen Dichter, der an un erklärlichen und unübersehbaren Tiefen erkrankend, in Nerven- krämpfen und Paralyse zerfällt. Eine hellsüchtige Überempfind- keit ist der verfängliche Ausgangspunkt. Er kann sich den Ein drücken weder entziehen, noch sie bändigen. Er erliegt den unterirdischen Gewalten. * Alle Stilarten der letzten zwanzig Jahre gaben sich gestern 30. III. ein Stelldichein. Hülsenbeck, Tzara und Janco traten mit einem „Poeme simultan“ auf. Das ist ein kontrapunktisches Rezitativ, in dem drei oder mehrere Stimmen gleichzeitig sprechen, singen,