90 Das Wort und das Bild. * dern mit dem Dämon zu tun; sie selber ist dämonisch. Alle Skepsis aber und alle skeptische Philosophie, die dieses Resultat vorbereiteten, sind es ebenso. * 11. IV. Man plant eine „Gesellschaft Voltaire“ und eine internatio nale Ausstellung. Der Ertrag der Soireen soll einer herauszu gebenden Anthologie zugutekommen. H. spricht gegen ,Organi sierung'; man habe genug davon. Ich bin ganz seiner Meinung. Man soll aus einer Laune nicht eine Kunstrichtung machen. * Spät gegen zwölf Uhr kommt eine ganze Gesellschaft hol ländischer Jungs. Sie haben Banjos und Mandolinen mitgebracht und benehmen sich wie die kompletten Narren. Einen ihrer Klique nennen sie den ,Ö1 im Knie'. Dieser Herr Ölimknie macht den Ober mimen, indem er drapiert aufs Podium steigt und unter aller hand Verrenkungen, Beugen und Schlottern der Kniee Exzen- tricsteps vorführt. Ein anderer, lang, blond (,brav Kerl, dem was Rechts aus den Augen schaut') nennt mich in einem fort und unendliche Male forciert ,Herr Direktor' und bittet um die Erlaubnis, ein wenig tanzen zu dürfen. Also tanzen sie und stellen schließlich das ganze Lokal auf den Kopf. Sogar der alte Jan mit seinem gepflegten Bart und ergrauten Haar, unser würdiger Grill- Room- und Herbergsvater, beginnt feurige Augen und Klapp schritte zu machen. Die klimpernde Kirmeß setzt sich bis auf die Straße fort. * 13. IV. Abstrakte Kunst (für die unentwegt Hans Arp eintritt). Die Abstraktion ist Gegenstand der Kunst geworden. Ein Form prinzip vernichtet das andere, oder: die Form vernichtet den Formalismus. Das abstrakte Zeitalter ist im Prinzip überwunden. Großer Triumph, der Kunst über die Maschine.