Das Wort und das Bild. 129 Das Absolute in der Person aufsuchen, um es zu leben. Scheint Frank vorzuschweben. Die Selbstzucht kann dann nicht streng genug sein. Und sie muß auch hervorkommen, muß sich ver gleichen. Aber womit? Bohemeleute sind doch kein Vorbild, und expressionistische Dichter doch auch nicht. Ist das Absolute in der Person überhaupt möglich? Und muß man dann auf die Zeit verzichten? Man muß sich vielleicht nur jeder Kritik unter werfen, und immer wieder unterwerfen, bis auch die letzte ver stummt. * ,0! Auch etwas Verderbliches und Grausiges! Etwas weitab von dem kleinlichen und frommen Leben! Etwas Unbewiesenes, etwas in der Verzücktheit! Etwas vom Anker Losgerissenes und Freitreibendes!' (Walt Whitman) * F. diktiert mir in die Maschine: „Jürgens Irrsinn". Jürgen, 8. XI. das ist der Bürger, der seine Seele verloren hat und der im Galopp ins Irrenhaus reitet, um sie dort wiederzufinden. Das ist eine Idee, wie nur Frank sie haben kann. Er wird euch zeigen, wie ihr eure Seele verliert, und wie ihr sie wiederfindet. Dar stellen wird er, wie ihr eurer Kindheit untreu werdet und wie sie euch doch nicht verläßt; wie sie euch steter Begleiter bleibt, in der Kunst, in der Braut und im Jüngstgeborenen. Er wird euch beweisen, daß ihr in Hochzeitsnächten und in verstohlenen Aben teuern, und wenn ihr euch gleichwohl sträubt, in fixen Ideen und schließlich in einer Erschöpfungsneurose doch ohne die Kind heit und ohne die liebe Seele nicht auskommt. Er wird euch in Einklang setzen mit euerer höheren Sehnsucht, die über Geschäfte, Faszikel und herzlose Trockenheiten zu siegen weiß, mögt ihr euch hundertmal hinter Krusten verschanzen. Ball, Die Flucht aus der Zeit. 9