132 Das Wort und das Bild. Roman hat er einstweilen liegen lassen) würde eine gute Gattung machen. * 17. XI. Endlich ein Wort. Kontroverse Blei-Schickele über des ersteren „Menschliche Betrachtungen zur Politik“. ,Der Christ muß die Masse befreien wollen, denn er glaubt an die Freiheit des Willens im Menschen, in jedem, und das heißt überhaupt glauben. Und glauben heißt wollen, daß der Mensch glaube. ,Wir vertreten keine Interessen, sondern den freien Menschen, den ewigen Menschen von morgen. Auch Sie, Blei. ,Nur erkenne ich bei Ihnen manchmal die gefährliche Tendenz, aus Ekel an der Unzulänglichkeit des Gestern und Heute in das Vorgestern zu flüchten und aus diesem Hintergrund die ,innere' Civitas dei zu dekretieren. Ich will sie nicht nur innen, die Civitas dei, sondern auch außen. Und zwar gleich. Und wenn nicht gleich, dann morgen. Schreiben Sie schnell ein zweites Buch, „Politische Betrachtungen zur Menschlichkeit“.' * 18. XI. „Intellektuelle Apologeten“ von Gillouin erörtert die Schwächen in der Position dreier hervorragender Pro-Katholiken, als welche nur spekulative, nur Kopfkathol,iken, im übrigen aber insgesamt durch einen Rest von Renaissance-Vorbehalten gebunden sind. Der Aufsatz ist sehr lehrreich. Frankreich hat eine katholische Tra dition, die lebendig bis in die Gegenwart hineinragt und von drei Revolutionen nicht gebrochen werden konnte. Je tiefer die Li teraten dringen, desto gewisser werden sie auf diese Tradition stoßen. Auch das Königtum hat eine ganz andere Tradition als bei uns. Bis zur großen Revolution waren die Könige volkstümlich als Katholiken. Sie haben die französische Literatur geschaffen, und zwar in Werten, die teilweise heute noch Geltung haben.