138 Das Wort und das Bild. gen, die nur verdecken sollten eine Unreife, die mir bewußt war und die ich doch nicht eingestehen wollte. Irrwege der Scham: vielleicht ist das die Jugend, vielleicht ist es die Romantik. Im Vordergrund Berufe, eine Bühne der verschiedensten Interessen und Leidenschaften, um zu verdecken und um in Ruhe wachsen und reifen zu können. * Renaissance des Christentums aus dem Orient. Der Westen, unsere Heimat, widerstrebt. Können wir umkehren und wieder Christen werden? Es sieht vielmehr so aus, als ob die Russen dem Westen erliegen sollten. Vielleicht wird es ein Tausch werden. Wir übernehmen die Orthodoxie und geben ihnen die Maschine dafür. Die bisher passive russische Welt wird gezwungen, zu schießen, zu töten, sündig zu werden. Sie erlebt ihren Sturz aus dem reinen Traum in die westlichen Diabolismen. Sie wird be fleckt. Vielleicht erhebt sie sich danach doppelt stark und ver langt ihre Reinheit zurück. * 27.8X1. Die Reformation war eine politische Gehorsamsverweige rung. Die Beweisstücke sind eklatant. 1. Melanchthon erkennt den Regierten kein Widerstandsrecht zu, sondern empfiehlt Resignation und Entsagung. Auch bei Über betonung der Gewalt und Ungerechtigkeit. 2. Vor der Einberufung des Augsburger Reichstags hatte der Kurfürst bei Luther und Melanchthon angefragt, ob man dem Kaiser Widerstand leisten dürfe. Beide hatten die Frage verneint (6. März 1530). 3. Melanchthon hofft, seine Sache mit List und Diplomatie durchzusetzen. Die Augsburger „Apologie“ ist dazu bestimmt, von den Protestanten den Vorwurf der Ketzerei abzuwehren, die der Kaiser zu bestrafen befugt war.