150 Das Wort und das Bild. 28. II. Die Antithese in Permanenz, das Urspiel in seinem majestä tischsten Gelächter —: in Berlin lernte ich diese Dinge schätzen. Ich kann das Wort Geist nicht mehr hören. Man macht mich furibond, wenn man das Wort nur ausspricht. * Die letzte Konsequenz des Individualismus ist die Magie, sei sie schwarz, weiß oder romantisch-blau. Nach diesem Brevier werde ich zurückkehren zu meinem „Phantastischen Roman“, in dem ich eine magisch-anarchische Welt, eine gesetzlose ,und darum verzauberte Welt bis zur Absurdität zu entfalten suche. Die ,Natur' ringsum gemessen an der Übernatur und für grotesk erfunden. * 5. III. Zwischen Sozialismus und Kunst kann ich keinen Ausgleich finden. Wo ist der Weg, der den Traum mit der Wirklichkeit verbindet, und zwar den entlegensten Traum mit der banalsten Wirklichkeit? Wo ist der Weg einer sozialen Produktivität ge rade dieser Kunst; einer Anwendung ihrer Prinzipien, die mehr als Kunstgewerbe wäre? Meine artistischen und meine politi schen Studien, sie scheinen einander zu widersprechen, und doch bin ich nur bemüht, die Brücke zu finden. Ich leide an einer Wesensspaltung, von der ich zwar immer noch glaube, daß sie ein einziger Blitz verschmelzen kann; aber die Sozietät wie ich sie sehe und wie ich sie glauben soll, kann ich nicht annehmen und eine andere ist nicht vorhanden. So spiele ich den Sozialismus gegen die Kunst und die Kunst gegen die Moralismen aus, und bleibe vielleicht doch nur ein Romantiker.