164 Das Wort und das Bild. * Ist unser Ekel vor dem Leben nur eine Pose? Hülsenbeck meinte es oft, und er wird wohl recht gehabt haben. Aber die Pose wird zum Ernst werden. Wenn wir nicht gehen wollen, wird die Zeit uns treiben. Ein Streit ist auszutragen, der sich unserer innersten Organe bemächtigt hat. * Den Zug der Maifeier ließen wir unten am „Grand Hotel Metaphysik“ vorbeidefilieren. * 5. V. Die Unvernunft und Nichtigkeit der bloßen Natur hat bereits Schopenhauer des breiteren dargelegt. Die Prophezeiungen sind eingetroffen. Zu schreiben wäre: eine Exegese der Furchtbarkeit Gottes; eine Tauromachie mit den verderblichen Einflüsterungen der Natur und der Wildheit. * Der europäische Geist ringt einen Todeskampf; um seine Existenz. Die Mittel, mit denen er sich zu behaupten sucht, sind ungewöhnlich in jedem Betracht; man hat sie uns nicht in der Schule gelehrt. Wir müssen sie uns zusammensuchen auf eigene Rechnung und Gefahr, und mancher biedere Schulmeister wird befremdet sein. Doch ungewöhnlich und befremdend sind auch die unterirdischen Explosionen der Menschennatur; unnennbar und traurig die Verbrechen, zu denen Staat und Gesellschaft fähig sind, wenn die Ketten fallen. Man wird gut daran tun, bei neuen Schulprogrammen das eine und das andere zu berücksichtigen. * Die Schönheit geschwungener Wortketten dominiert; aber sie peitschen ein Nichts. Nur unser Wille, Distanz zu errichten, wird neu und beachtenswert sein.