Von Gottes- und Menschenrechten. 229 die Dinge auch meinerseits stehen und liegen zu lassen, Hurra zu rufen und mich auf dem nächsten Konsulat zum Abtransport in die vorderste Linie zu übergeben. Ich krümme mich vor Abscheu und vor meiner eigenen Nichtigkeit. Der idealistische Dichter aus Schwaben wußte, weshalb er von der Begierde abriet, zu schauen, was die Götter gnädig mit Grauen bedecken. Bin ich ein Dichter, bin ich ein Denker? Ich bin ein ,landflüchtiger Dilet tant/ Und doch, wie oft ich es mir sage, es hilft mir wenig: auch ich bin verpflichtet, ich kann mich nicht selber köpfen. Auch meine Sache wird drüben geführt so gut wie die jedes andern. Bileams Esel hat gesprochen, und der Prophet sagt, daß man dem Zugtier den Mund nicht verbinden soll. Die Kleinen hat er erwählt, die Großen hat er verworfen. Ich will nicht wissen, ob ich klein oder groß bin. Ich will das Kleine und das Große erkennen und aussagen, so gut ich kann, und ohne Rück sicht auf Stand, Rang, Amt, Würde, und was dergleichen acht baren Dinge mehr sind. ,Der Du Dein Leben, Deinen Tod den Menschen gibst und diejenigen liebst, die weinen, erhöre das Gebet des Unglücklichen, der leidet nach Deinem Beispiel. Nimm ihm die Last ab, die ihn erdrückt, sei für ihn der Cyrenäer, der Dir Dein Kreuz tragen half auf den Golgatha/ (Chateaubriand hat so gebetet.) * jenem volksfremden Kastengeist gegenüber, der in der absolu- 3. V. tistischen Glanzperiode die Verworfenheit des gemeinen Mannes lehrte, ihm gegenüber gilt es zu sagen, daß wir getauft sind, alle. Kant, Fichte, Humboldt, Schelling, Hegel wollten nach macchiavellistischem Rezept den Staat auf die vorausgesetzte Bös artigkeit und Nichtigkeit der Untertanen errichtet wissen. Es ist im Absolutismus begründet, daß man den Untertanen en Canaille