Von Gottes- und Menschenrechten. 251 tung zwischen Bischof und Libertin kennzeichnet seine Wirk samkeit; eine Wesensspaltung, wie sie sich (nach Seil) später nie mehr, selbst bei Schleiermacher nicht ereignet hat. So wird Bücke burg die eigentliche Geburtsstätte der ,modernen Weltanschau ung 4 ; ,man könnte auch sagen: damals wird die Romantik ge boren 4 (!). Die Mitarbeit Goethens an den „Ideen zur Philosophie der Geschichte 44 wird gemeinhin unterschätzt. Die Geschichte hat nach Herder-Goethe nur einen immanenten Zweck. Gott ist sich selbst genug. Es kommt darauf an, daß der Mensch ganz das werde, wozu er die Kräfte hat. Der große Gedanke des Augusti nus von einem Weltziel im Endgericht wird verworfen. Die Ge schichte ist ein einziges Ganze natürlicher Entwicklung. Es gibt nur eine individuelle Nemesis. Die Erlösung liegt in der fortschreitenden Kultur 4 . Humanität ist eine Maxime der schöpfe rischen Erkenntnis alles ,wahrhaft Wertvollen 4 in der Geschichte. Auch seine 1787 unter dem Titel Gott erschienenen „Fünf Gespräche über Spinoza 44 sind im lebhaften Austausch mit Goethe entstanden, veranlaßt durch Jacobis Entdeckung des Lessing- schen Spinozismus. Von Jacobis wirklichem Spinoza ist indessen Herder weit entfernt; nur die Alleinslehre, den Pantheismus über nimmt er. Gottes ist ein Reich, in dem nichts Böses sein kann. Schiller. Schwanken zwischen Tübinger Stift und der Militär-Akademie; ähnliche Situation wie die Herders, und ähnliches Resultat: Ästhe tizismus als Ausflucht in ein mögliches Dritte. In der Knabenzeit mit Vorliebe predigend, ist er als Jüngling interessiert für die ,erhabenen Verbrecher 4 . Im „Don Carlos 44 entwirft er das Pro gramm der nationalliberalen Partei: die Reform, rechtzeitig und freiwillig von oben her durchgeführt, beugt sicher jeder Re