256 Von Gottes- und Menschenrechten. Persönlich möchte ich dazu noch sagen: daß man schließ lich wird darauf verzichten müssen, nach spinozistischer Art die Gründe unserer nationalen Leiden nur in äußeren und von außen kommenden Ursachen zu sehen. Wenn Prof. Sombart den ganzen Amoralismus der Marxisten nur von der französischen Enzyklo pädie herzuleiten versucht, so ist dies eine Selbsttäuschung. * VI. Wieviel Kraft man noch immer darauf verwendet, die Ge schichtswissenschaft zu konstruieren, während doch wahrlich Ver anlassung gegeben wäre, den faktischen Geschichtsverlauf zu kontrollieren und damit selber ein wenig Geschichte zu machen. Man wird ja doch die Geschichte nicht konstruieren können, ohne selber konstituiert zu sein und auf eine entsprechende Konsti tution auch in der Umwelt zu dringen. * Die Bestimmung des Menschen geschieht von der geistigen Welt her, nicht aus der Zeit, und man muß immer danach trach ten, daß es so sei. Man muß das Menschenbild zu jeder ihm möglichen Höhe erheben und darüber wachen, daß diese Höhe nicht erschüttert und zertrümmert werde. Jeder einzelne kann so zum Felsen werden, um den die Geschichte brandet. Alle derartigen Felsen aber sind garantiert im Felse Petri. * Wir Neueren, bei denen alles durcheinander geraten ist, weil wir die Gerechtigkeit nicht mehr kennen, wir pflegen ohne Aus wahl alles Negative und Positive aufzuzählen. Die Feststellung dessen, was wir häßlich finden, nimmt den größten Raum ein; unsere abwehrende Tätigkeit überwiegt. Es könnte auch anders sein, denn es ist in früheren Zeiten anders gewesen. Wir könnten