262 Von Gottes- und Menschenrechten. zerrt und reißt und blutet aus hundert Wunden. Ich will mit der ganzen Nation eintreffen oder nicht leben. * ,Auferstehung des Fleisches/ Es heißt nicht: Auferstehung im Fleische. Was sagen die Asketen dazu, die am Fleische doch kein Interesse haben, ja feindselig zu ihm stehen? Hier scheint ein Widerspruch. Und doch heißt es sogar im „Entdeckten Judentum“: wer nicht an die Auferstehung allen Fleisches glaubt, hat keinen Anteil am ewigen Leben. ,Dies ist mein Fleisch, dies ist mein Blut', sagt Christus, und der Kelch bleibt in der Messe dem Priester Vorbehalten. Gehört das ,Fleisch' zur Gemeinde, ist es vielleicht die Gemeinde selbst? Wer nicht an die Auf erstehung allen Fleisches, also der ganzen Gemeinde glaubt?... Hängt davon die Seligkeit ab: vom Verbundensein des Erwählten mit der Gemeinde? Ist es eine Bedingung der persönlichen Auf erstehung, daß auch alles Volk aufersteht? Wenn nur der Geist auferstünde, das wäre ein schlimmer Spiritismus, eine Gespenster lehre. Die andern müssen mit; der einzelne ist nur mit und in der Gesamtheit. Wie könnte einer sonst leiden an seiner Nation ? Es bringt doch nur Qual und Beschimpfung ein .. * .VII. Die Dämonie der deutschen Geschichte seit 1517. Wo jemand groß geworden ist, war er fast immer ein Dämon oder stand mit dem Dämon im Bunde. Bestenfalls im antiken, heroischen Sinne, schlimmerenfalls im christlichen. Die deutsche Freude an der Natur, am sogenannten ,Urtext' (soweit er physisch ver standen wurde), ist eine Freude am Dämon. Vielleicht ist die ganze deutsche Geschichte seit 1517 nur ein Romantizismus, ein Dämonismus, ein Phantasma. Beweis: der insgesamte Herr Fried hof.