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Das Wort und das Bild.
25. VI. Der Kommunismus ist nur ein Liquidationssystem und als
solches auf eine noch straffere Ökonomie, auf eine noch aus
schließlichere Erfassung der vorhandenen Kräfte und Hilfsmittel
bedacht. Der Begründer, Herr Baboeuf, legte sein System gerade
in dem Augenblick vor, als die französische Revolution am Ende
ihrer ökonomischen Weisheit und Verwaltungskunst angelangt
war. Nach einem Kriege wie dem jetzigen, nach der Erschöpfung
aller Finanzen bleibt einem vernünftigen Volke vielleicht gar
keine andere Wahl als das unerbittlichste Konkursverfahren im
eigenen Hause; als eine Säkularisation aller überhaupt vorhan
dener Güter und Vermögen. Der Irrtum besteht nur darin, daß
man die intellektuellen und moralischen Kräfte nicht ebenso wie
die materiellen als Nationalgut betrachtet, und im ganzen, daß
man den Widerstand derer unterschätzt, die enorme Vorteile
gerade aus den besonderen, zerrütteten Verhältnissen gezogen
haben. Der Krieg hat die Idealismen erschöpft, die Brutalitäten
aber und alle selbstsüchtigen Elemente zentralisiert. Die Inter
essenten werden keineswegs freiwillig abtreten; man wird sie
mit Gewalt entfernen müssen. Wer kann dazu Lust oder Neigung
haben? Und was würde das Resultat sein? Was würde nach
solcher erneuten Schlächterei übrig bleiben?
*
Die Ereignisse stellen den Sinn des ganzen Daseins in Frage.
Wo soll man sich aufhalten, wenn nicht in dieser Welt? Im Jen
seits vielleicht. Aber gerade die deutsche Philosophie hat mit
dem Jenseits gründlich aufgeräumt. Auch das entlegenste Jen
seits sieht unter der Lupe der Wissenschaft sehr diesseitig aus.
Überall stehen die Häscher der Akademie mit offenen Armen.
*
28. VI. Nietzsche hat gegen sein nationales Erbe allerhand kräftige
Bos- und Grobheiten. Etwa diese: