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Die Flucht zum Grunde.
Aber er ist bester Laune: er hat den Garten des verstorbenen
Prete geerbt.
6. VII. Heute ist „Dionysius“ fertig geworden, im ersten Entwurf.
Es sind 76 Seiten in vier Abschnitten. Aber ich weiß, es ist
nicht gut. Es blieben noch immer historische Schichten, die mir
verschlossen sind. Das Mysterienwesen und die Gnosis geben
ganz unverkennbar den letzten Schlüssel. Auch zur „Kirchlichen
Hierarchie“.
Ich habe mich in Fragen verrannt, die vielleicht nicht meine
Sache sind. Aber ich bin machtlos dagegen; es schaltet und waltet
mit mir, wie es mag. Ich habe bis heute nicht einmal eine
Ahnung, wo das Buch erscheinen wird. Wer mag es drucken
wollen? Ich arbeite ganz aufs Geratewohl. Hesse wundert sich
darüber, als alter Praktikus, und schüttelt den Kopf. Emmy aber
meint, die Heiligen, denen das Buch gewidmet sei, würden schon
auch Zusehen, daß es einen Verlag findet.
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14. VII. Die Taufe in den alten Liturgien ist ein Anziehen der Un-
verweslichkeit; eine Neuordnung der Elemente, eine Wieder
geburt. Das Korrupte wird (nach Athanasius) inkorrupt, das Sterb
liche unsterblich. In der Taufgnade hat jeder die Frucht der Er
lösung empfangen. Der Getaufte besitzt den Heiligen Geist
und braucht ihn nur zu bewahren, um immer höher aufzu
steigen. Der ganze Christus, die Gesamtheit der Offenbarung
ist ihm aufgeprägt.
Das ist der Zugang auch zu Antonius. Das Taufpneuma brennt
im innersten Grund seiner Seele das Gewürm und Gezüchte aus.
Die vertriebenen Geister umlagern ihn und suchen das Siegel