l4 tun hatte und von der Kunst herkam, interessierte sie nicht und war ihnen nicht bewußt. Ein Wort, das in diesem Maße auf die Massen wirkt, muß der Träger einer Idee sein, die an die vitalsten Interessen dieser Massen rührt, sie im Innersten beschämt,erschreckt oder er muntert. Es ist deshalb so unverständlich von diesem Tristan Tzara, der sich aus kindlichem Ehrgeiz als den Erfinder des Dadaismus aufspielt, Dada auf abstrakte Kunst fest" zulegen, weil dieses Festlegen-Wollen ein gänzliches Nichtverstehen des Nahen und des Fernen ist, weil er die Möglichkeiten von Geburt, Leben und Tod einer Idee überhaupt verkennt und nicht einsieht, welche Be deutung ein ens spirituale, ein Fluidum (mag es sich als Wort, Begriff oder Idee äußern) vor einem kleinen Kreise von Kunsthökern und vor einem erstaunt von seiner Arbeit aufsehenden Weltteil hat. Was Dada im Anfang war und wie es wurde ist ganz nebensächlich im Ver gleich zu dem, was es Angesichts von Europa bedeutet. Dada hat gewirkt — nicht wie eine milde Überredung, sondern wie ein Blitzschlag, nicht wie ein auf ein Buch festgelegtes System, das durch den Kanal überlegener Gehirne nach jahrelanger Kau- und Wiederkauarbeit Allgemeinbesitz der Völker wird, sondern wie eine durch reitende Estattefen weitergegebene Parole. Die unge heuere Wirksamkeit des Dadaismus lag bei der großen Masse der künstlerisch Gleichgültigen in der Sinnlosigkeit und Komik des Wortes Dada, wobei sogleich bemerkt sei, daß die Möglichkeit dieser Wirkung einen weiteren tieferen psychologischen Grund haben muß, der mit der ganzen momentanen Struktur der „Menschheit“ und ihres augenblicklichen sozialen Gefüges zusammen hängt. Der Durchschnittsmensch, die Flerren Smith, Schulze und Dupin, jene berühmte Fabrikware der Natur, die jedem wertenden Intellekt die Waffen aus der Hand schlägt und bei denen doch jede psychologische Einsicht beginnt, hörten, daß Dada das Kinderlallen sei, daß es Menschen gäbe, die dies Kinderlallen „auf ihr Panier