59 Post gegangen ist.“ Er ließ uns also bis zuletzt im Glauben, er käme noch, um uns an einer Änderung des Programms zu hindern und uns dadurch um so sicherer der Wut des Pub likums auszusetzen. Die ganze Stadt war in Aufregung. Tausende drängten sich um die Eingänge der Produkten börse. Schon hingen sie zu Dutzenden in den Fensterkreuzen, saßen auf den Klavieren und brüllten und tobten um die Wette. Hausmann und ich standen aufgeregt indem Neben raum, den man als „Künstlerzimmer“ zurechtgemacht hatte und wo schon die Scheiben zu klirren begannen. Es war 8 ao Uhr — Baader nicht da. jetzt begreifen wir erst, um was es sich handelt. Hausmann erinnert sich, zwischen seiner Wäsche einen Brief „An Hausmann und Huel- senbeck“ gesehen zu haben. Wir begreifen, daß Baader uns sitzen gelassen hat und daß wir diesmal den Hokus pokus, so gut es eben geht, allein machen müssen. Die Lage so ungünstig, wie sie nur sein konnte — zum Po dium (einer künstlich aus Brettern aufgeschlagenen Erhöh ung) nur Zugang durch das dicht massierte Publikum — Baader, mit der Hälfte der Manuskripte auf der Flucht, jetzt galts. Hie Rhodus! Meine Verehrtesten, mit Hilfe Gottes und unserer Routine wurde der i. März in Prag ein großer Sieg für Dada. Am 2. März traten Hausmann und ich vor einem kleineren Publikum im Mozarteum noch mals mit großem Erfolg auf. Am 5. März waren wir in Karlsbad, wo wir zu unserer Genugtuung feststellen konnten, daß Dada ewig ist und einen unvergänglichen Ruhm erwerben wird.