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damit großen Erfolg, obwohl das poeme simultane in
Frankreich schon von Dereme und anderen bekanntge
macht worden war. Von Marinetti übernahmen wir auch
den Bruitismus, le concert bruitiste, das seligen Ange
denkens beim ersten Auftreten der Futuristen in Mailand
als Reveil de la capitale so ungeheueres Aufsehen erregt
hatte. Ich habe über die Bedeutung des Bruitismus in
öffentlichen Dada-Soireen oft gesprochen. „Le bruit“,
das Geräusch, das Marinetti in der imitatorischen Form
in die Kunst (von einzelnen Künsten, Musik oder Literatur
kann man hier kaum noch sprechen) einführte, daß er
durch eine Sammlung von Schreibmaschinen, Kesselpauken,
Kinderknarren und Topfdeckel „das Erwachen der Groß
stadt“ markieren ließ, sollte im Anfang wohl nichts weiter
als ein etwas gewaltsamer Hinweis auf die Buntheit des
Lebens sein. Die Futuristen fühlten sich, im Gegensatz
zu den Kubisten oder gar den deutschen Expressionisten,
als reine Tatmenschen. Während alle „abstrakten Künstler“
über der Auffassung, daß der Tisch nicht sein Holz und
seine Nägel sondern die Idee aller Tische sei, im Begriff
waren zu vergessen, daß man einen Tisch gebrauchen
könne, um etwas darauf zu stellen, wollten die Futuristen
sich in die „Kantigkeit“ der Dinge hineinstellen — für
sie bedeutete der Tisch ein Utensil des Lebens wie jedes
andere Ding auch. Neben den Tischen gab es Häuser,
Bratpfannen, Pissoirs, Weiber usw. Marinetti und seine
Anhänger liebten deshalb den Krieg als höchsten Aus
druck des Widerstreites der Dinge, als eine spontane
Eruption von Möglichkeiten, als Bewegung, als Simultan
gedicht, als eine Sinfonie von Schreien, Schüssen und
Kommandoworten, bei der eine Lösung des Problems
des Lebens in der Bewegung überhaupt versucht wurde.
Die Bewegung bringt Erschütterung. Das Problem der
Seele ist vulkanischer Natur, jede Bewegung bringt
natürlicherweise Geräusch. Während die Zahl und des
halb die Melodie Symbole sind, die eine Abstraktions
fähigkeit voraussetzen, ist das Geräusch der direkte Hinweis