14 sie ihr Kleid und ihre ganze Männlichkeit zusam men und lief hinter den 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 Menschen her. Aber was war das? An der nächsten Stra ßenecke trennten sich 5 von den übrigen 5 und gingen in eine Straße, während die restlichen 5 in die andere Straße gingen. Auguste hielt das selbst verständlich für eine infame List, für eine unver schämte Täuschung. Die 10 Leute hatten sich ge wissermaßen stillschweigend gesagt, daß es Au guste auffallen mußte, daß sie in einer und der selben Richtung gingen. Daraus würde Auguste dann ihre Schlüsse ziehen, z. B. daß etwas los sein müßte. Diese 10 Menschen rechneten also gewisser maßen bei Auguste mit dem normalen Verstände des durchschnittlichen Menschen*. Sie hatten sich auch stillschweigend gesagt, daß Frl. Auguste Bolte zu erfahren suchen würde, was denn nun los wäre. Auguste Avürde ihnen folgen und folgen und auf diese einfache Weise schließlich sehen, was sie hören wollte, mit anderen Worten, was los war, ge wissermaßen um worum es sich eigentlich handelte. O, Auguste kannte die Massenpsychose ganz genau, schon in der Schule war sie ein begabtes Mädchen gewesen. Aber eine alte Jungfer durfte nicht alles wissen. Und um Fräulein Auguste zu täuschen, hatte man sich stillschweigend getrennt. Auguste konnte doch nur je 5 Personen nachlaufen, man wußte, daß Auguste sich nicht teilen konnte. Aus verschiedenen Gründen. D. h. die Gründe waren hier gleichgültig, aber es war eine unverschämte Dreistigkeit von der Masse gewesen, sich zu tren nen, oder besser gesagt zu teilen. Auguste war aber kurz von Entschluß und ging schnell entschlossen den einen 5 nach. Au guste war aber auch gewissenhaft, gewissermaßen