28 schuh. Plötzlich verlor sie einen Absatz. Aber was bedeutet das gegenüber der Ewigkeit? Und in der fünften Etage Hinterhaus zweite Tür sagte man ihr, sie sollte es doch in Nummer 5 versuchen, dieses wäre 5a. Erl. Dr. Auguste war ein gescheites Mäd chen, schon in der Schule gewesen. Sie wußte, daß der Mensch durch Hebung geschickt wird, und daß sie die junge Dame umso schneller finden würde, je'länger sie suchen müßte. Das macht eben die Hebung. Plötzlich findet man, wenn man noch zu suchen glaubt. Das macht eben die Uebung. Aber Auguste wollte dieses Mal sicher gehen, daß sie nicht wieder die Hausnummer verwechselte. Da her redete sie einen Herrn auf der Straße an und bat ihn, ihr die Nummer 5 zu zeigen. Frl. Dr. Au- ste wußte, schon wieder dieser unheimliche Reim, daß sie, indem sie Frl. Dr. war, eine Persönlichkeit darstellte, und daß ihrer Autorität jeder willig sich beugte. Jeder mußte es ihr sagen, wo und wann Nummer ö wäre. Sie war eine Persönlichkeit, genau wie die ganz großen Persönlichkeiten großer Zeiten. Dabei war es gänzlich gleichgültig, daß sie nur im Unterrock dastand *, denn die Kleidung macht die Persönlichkeit nicht, so was hat man in sich. Schade, daß sie ihren Hacken verloren hatte. Der Herr aber hieß Mayer. Mayer war Weltmann. Mayer machte eine elegante Verbeugung und nannte Frl. Dr. Auguste: „Gnädige Frau“. Dann erkundigte er sich teilnehmend, ob sie ihren Klem mer verloren hätte, indem er es taktvoll vermied, den niedrigen Absatz zu bemerken. Mayer zeigte ihr dann Nummer 5. Frl. Dr. Auguste fragte noch einmal nach, ob es auch ganz bestimmt Nr. 5 wäre. Jawohl, es wäre ganz gewiß Nr. 5. Und mit einer * etwa wie die Kunstkritik.