32 beißen. Das war ein großes Glück, denn sonst ständen die zwei Frauen immer noch in* Treppen hause. Plötzlich ging Frl. Dr. Auguste in die Woh nung, als ob sie hineingehörte und forderte das junge Mädchen freundlich auf, ihr zu folgen und bitte Platz zu nehmen. Frl. Dr. Auguste war eine Autorität. Deshalb folgte ihr das junge Mädchen. „Setzen Sie sich“, sagte darauf die Autoritätsper son zu dem jugendlichen Mädchen. „Wie heißen Sie?“ — „Anna.“ — „Und der Nachname!“ — „Sündig.“ — „Und welche Vornamen haben Ihnen Ihre lieben Eltern noch gegeben?“ — „Louise, Eiler- dine.“ — „Ist Anna der Rufname!“ — „Ja.“ — „Wie alt sind Sie, Anna Sündig!“ — „Siebenund dreißig Jahre.“ — „Noch so jung?“ — „Jawohl.“ — „Militärische Verwendbarkeit ?“— „G. v. Heimat,.“* — „Militärmaß?“ — „194 cm hoch.“ — „Gewicht?“ — „Schlank.“ — „Woran leiden Sie?“ — „Ich leide am Herzen.“ — „Militärischer Grad?“ — „Schief, nicht grade.“ — „Civilstellung?“ — „Hühneraugen masseuse.“ — „Ledig?“ — „Gewissermaßen.“ — „Können Sie kochen ?“ — „Für den Hausgebrauch.“ — „Dann kochen Sie uns eine starke Tasse Tee.“ — Das junge Mädchen setzte Wasser auf Gas. In zwischen, als das junge Mädchen draußen war, dachte Frl. Dr. Auguste. „Dachte**sind keine Lichte“, sagte schon meine Großmutter. Frl. Dr. Auguste dachte aber bei sich, daß sie auf diese Weise nichts erfahren würde. D. h. sie erfuhr allerhand, aber nicht, was sie wissen wollte. Ungewöhnliche Begebenheiten hatten sich ereignet, und Frl. Dr. Auguste wußte zwar daß, * ältere Lesart: Heirat. ** provinzieller Ausdruck für: Dochte.