<p>Hofheim i T 1/1 25</p><p>Herrn Konservator Dr Wartmann<br />Zürich</p><p>Sehr geehrter Herr Doctor<br />Um keine Zeit zu verlieren schreibe<br />ich mit dieser Post an die Anstalt in<br />Luzern. Herrn Dr Usteri möchte ich<br />keine Mühe verursachen ich habe ja<br />seine Erlaubniss, ich hoffe mein<br />Schreiben genügt den Luzerner Herren<br />die Kosten des Versandes werden mir<br />zufallen.<br />Was nun die Sache Mayer[1] anbelangt<br />erinnere ich mich dass die Mutter<br />dieses Herrn eine Schulkameradin<br />von mir war, deren Mutter Frau<br />Geiger mit meiner Mutter befreun-<br />det war. Frau Geiger[2] war die Schwester<br />unseres Hausarztes, des damals sehr<br />angesehenen Dr Zehnder[3]. Ich schickte<br />in meinen ersten Studienjahren in<br />Berlin von mir gemalte Studien-<br />köpfe nach Hause & meine Mutter<br />verschenkte verschiedene derselben<br />an ihre Bekannten & Freunde. So<br />sind die 2 Studien in den Besitz der<br />Frau Geiger gekommen. Ich habe <br /> <br />[1] Theodor Mayer, Tobel, Kanton Thurgau<br />[2] Name bisher nicht identifiziert<br />[3] Name bisher nicht identifiziert</p>
<p>keine Vorstellung welcher Art sie<br />sind. Selbstredend wünsche ich<br />nicht, dass sie in meiner jetzigen Aus-<br />stellung die doch ausschliesslich<br />ein Bild meines jetzigen künstler-<br />ischen Schaffens geben sollen,<br />kommen.<br />Ich denke, dass die Bilder aus Privat-<br />besitz, von denen Sie ein Verzeichnis <br />haben, pünktlich am 5 Januar<br />eingeliefert werden. Sollte eines<br />nicht eintreffen, würde wo[h]l eine<br />telefonische Mahnung genügen,<br />es rasch zu erhalten.<br />Gerne möchte ich noch danken<br />für die gütige Sendung des Kataloges<br />In vorzüglicher Hochachtung<br />OWRoederstein</p>