sind, wir wollen es ruhig aussprechen, wie UNS jene sogenannte moralische Neutralität der Schweiz, Hollands und Skandinaviens schmerzt. Es ist, um es zu wiederholen, ein Verrat an der gemeinsamen Männlichkeit, eine Rapi- tulation vor der Lüge. Man tröste uns nicht mit der historischen Gerechtigkeit, die uns rehabilitieren werde. Ich glaube nicht an die sogenannte historische Wahrheit, wahr bleibt letzten Endes nicht das, was wirklich wahr ist, sondern das, was von den meisten Menschen für wahr gehalten wird, wo keine Bereitwilligkeit zum Glauben ist, da kämpft sich auch keine Wahrheit durch. Auch die Wahrheitsbildung regelt sich nach den Bedingungen der Nachfrage. Und so wird sich denn die große hysterische Lüge unserer Feinde nach dem Gesetz des geringsten Wider stands über den größten Teil der bewohnten Erde verbreiten und eines Tages unantastbare historische Wahrheit geworden sein. Mit anderen Worten, die weibliche Hysterie wird auch nach ihrer äußeren Unschädlichmachung das letzte Wort behalten und die glänzend inszenierte und skrupellos bediente Weltpresse unserer Feinde wird die Genugtuung behalten, historische Wahrheit gemacht zu haben. Dann werden wir erst spüren, was Ekel ist. Aber dieser Ekel wird uns nur noch mehr zusammenschließen, wird uns nur noch mehr bestärken in dem Gefühl der ernsten Mission unserer Männ lichkeit. Nicht um die Männlichkeit im kraftmeierischen Sinn handelt es sich hier, das wissen wir, sondern um die Männlichkeit im Strindbergischen Sinne, d. h. um den Geist der entschlossenen Sachlichkeit und um den Geist des moralischen Verantwortlichkeitsbewußtseins, um jenen Geist, den man auch kurz den Geist von J$J3 nennen kann. Denn das war uns doch allen das größte Erlebnis in diesen Wochen, daß dieses lSlZ noch heute lebt, wie rauschten die alten Ströme wieder, die im neuen Deutschland ganz verstummt schienen, wie überraschte es uns, uns auf einmal wieder geadelt zu sehen. Nun sind schon viele Wochen dahin und wir haben mit dem alten Adel auch unseren alten Stolz wieder gefunden. Dieser Stolz wagt es, heute ohne Erröten zu sprechen von dem deutschen Wesen, an dem die Welt genesen soll, welch eine Wandlung: vor zehn Wochen wäre es uns noch als eine Blasphemie an unserem Rulturbewußtsein erschienen, dies einseitige Wort auszusprechen, heute aber haben wir den Mut und das Recht zu diesem Wort gefunden. Das haben die zehn Wochen ver mocht, in denen die ganze Welt, von der Hysterie unserer Feinde angesteckt, sich in einer wilden Orgie des Deutschenhasses verbrüderte, jene zehn Wochen, in denen man unsere nationale Anständigkeit durch den Schmutz der ganzen großen und kleinen Weltpresse gezogen hat, jene zehn Wochen, in denen von den Serben bis zu den Hereros der Schlachtruf gegen die deutsche Barbarei und Unkultur erscholl, kurz, jene zehn Wochen, in denen jede Scham, jeder