22l n weitem Feld, bei Nacht, am Rande der fremden Verfinsterten Stadt, wo ich geöffneten Auges, Noch lebenden Herzens stehe, — ah, wie huschendes Traumlicht, wie Finsternisse meines eigenen Auges Kommt, Schatten, tausendfältig, o hunderttausendfach, wirbelnd, schwimmend, stürzend, geschleppt, — kommt, kommt heran! Duft von Sommergras kommt durch die nasse Winternacht, Drin liegt ihr blutig, hängt in den strahlenden Bäumen des heißen August; Dörfer leuchten, von Blumen geschmückt, die ihr hinstürzend erdrückt. Um die bunten Bilder, wie ihr euch zieht und schlingt, ihr Flöre von Schatten, ihr Schwärme Leichen. Vom lichten Gehölz über lieblichen Hang hernieder, Über den zernarbten Boden hin, wie hängt ihr grauenvoll, Befleckt die Erde. Sümpfe und Seen blinken im Finstern. Heran! Dampft mir herüber, Erstickte, Erschlagene — Mit (Qualgeschrei, mit Gurgeln und Gebrüll — Von Schmutz verklebte Zungen und Wunden, Gierig geöffnete, o einst Himmel und Licht anschauende Augen. Zersprengte Schatten! Von allen Höllenkräfren der eigenen Künste zerfetzt! Hier sammelt euch, drängt euch wieder, schließt auf, nehmt Fühlung! In Stacheldrähten Gehenkte, von Gifthauch Betäubte, von Gebläsen Zerschmolzene; Von freiem Feld, aus toten Kellern herauf, aus lehmigen Gräben, Aus dem Strudel der Flüsse und Kanäle, aus der glasigen, tonlosen Tiefe des Weltmeers, Hoch aus der Luft, durch die ihr, fischenden Möven gleich, zackig herabstürzt: Von entlegenen wänden, wo ihr gefoltert hängt, Aus der herbstdurchbrausten Ebene, wo ihr in freiem Tode, im Angriff getroffen, noch stürmend starrt; Aus Nacht und Morgengrau, aus Mittag und Nachmittag und Abend, Aus Glut und Kälte, Not und singender Kameradschaft; Von Sonnenlicht umglänzt, von Schnee umflogen, Von Feuern umbrannt, von den huschenden Riesenzeichen der Scheinwerfer umzuckt, geblendet von dem Sternblitz der Raketen,