251 as Vertrauen auf die irgendwie göttliche Kompetenz historischen Geschehens findet ihren bösen Versucher immer wieder in dem Fehlen des Beweises, daß das Lebensfähige auch das Lebenswerte sein muß. Das in seinen Beziehungen zur Welt Schwächere kann das Höhere sein. Unter gegangenes wäre werter des Siegens gewesen. Die, welche auf den geschichtlichen Sinn der Welt schwören, seyen von vornherein die Unbekannte „Realität" als positiv, wir können diese nicht als Basis für unser Lebensgebäude annehmen. Nicht die Welt wie sie ist, sondern wie unser Geist will, daß sie sei, ist der Winkel, unter dem wir zurück und umblicken. Das Leiden am Geschehen trieb uns zum Rückzug auf uns. Gorhiker, trotz aller Anbetung dieses herrlichen und Verfluchten Lebens, fanden wir, daß der Geist in uns höhere Wege bezeichnete, als die Wirklichkeit lief. Nähme man die Richtungen gar als einander feindlich an, es wäre bei der heutigen Weltlage nicht zu verwundern; und vielleicht einzige Beruhigung. Daß dies oder jenes nur so in der Realität möglich ist, ist uns höchstens trauervslle Erkenntnis. Nicht aber verführt es uns zu der Bequemlichkeit, es uns als das Gute und als das vielgepriesene Endziel von der Wirklichkeit aufdrängen zu lassen, wir geben es nicht zu, daß diese unsere Röpfe modelt, mag sie, die stärkere, uns noch so oft Llownsköpfc aufseyen. Der Geist in uns bleibt alleiniger Maßstab und Ausgangspunkt. Es scheint, als ob der Rulturaufstieg des Menschengeschlechts darin besteht, daß das Außen zum Innen wird. Das Tier kann den Baum nicht in sich ein beziehen, so daß es aus ihm etwas zu machen vermöchte. Von den mythischen Götzen, die noch ganz abgetrennte Mächte sind, meist auch im Aufenthaltsort von der Erde geschieden, bis zum Nieyscheschen Menschen, der selbst Gott ist, hat die Menschheit den Glauben etappenweise aus der Außenwelt zurückgeholt und in den eigenen Umkreis verlegt. Der Entwicklungsgedanke gab die Zuver sicht auf das selbständige Vermögen und ungeheuere Schwungkraft auf der Bahn zur Emanzipation der Natur gegenüber. Nun wissen wir es: Die Welt ist mit den letzten Menschen zu Ende. Um uns regt sich nichts mehr. Unser gutes Hirn hat Maschinengewehrarbcit verrichtet. Nur in uns Menschheit ist Himmel und Hölle. Rein Pantheist kann, setzt er sich selbst nicht als Haupt motiv in die Natur, lange die Augen zukneifen, wenn er aus seinem Wald in die Städte kommt. Die Menschen sind unser endgültiger Glaubensbezirk. Ihn überspringend mag der mystische Orientale sich unmittelbar an das All geben können, wir Individualen gelangen nur über uns selbst zur Unend lichkeit. Denn als unsere Hoffnung sich auf die Menschen warf, wurden sie Ewigkeit. Sie, die Träger des Geistes, dessen Herrschaft wir in fernen Zeiten und Reichen ersehnen, sind Abgesandte aus Jahrtausenden voraus in die