ernt als Ziel der Menschheit die Gesamthochentwicklung — will sagenEingeistigung — dessen, was als „menschlich" erkannt wurde, zugestanden wird, so kann das Ausschlag gebende für ein himmlisches Preisrichterkollegium, welches das Stadium des Rennens bewerten soll, nur sein: welche Höhe dieses „Menschliche" erreicht hat. Sein Zustand ist das Entscheidende. Die Haltung der jeweils Lebenden ist Handhabe und Beweis für das Gerettet oder Gerichtet eines Gottes. Der Menschen Sein bestimmt das Urteil; zu Zeugen werden ihre Taten aufgerufen. Das Sein, ein Zusammengesetztes aus Reizempfindsamkeit und Erkenntnis, ist das immanente Verhältnis der Seele zum Außen. Die Ausbalanzierung und der Erweis des Seelenbestandcs findet erst an der Umwelt statt. Durch die Berührung mit ihr erhält das Sein die Abstufungen und Markierungspunkte, deren es zu seiner relativen Stabilisierung bedarf. Es liegt hier das Eigen tümliche jeder „Form" vor, die das Fließende, Unnennbare durch Einteilung aussprechbar macht. Sie hat stets die doppelte Aufgabe, die Möglichkeit und die Sichtbarkeit zu gewährleisten. So findet das Sein an dem Außen nicht nur die innere Festlegung, sondern auch die äußere Erfüllung. Das Handeln ist die Form des Seins. Allerdings, es ist tiefe Befriedigung im Nichthandeln, weichen wir doch so dem unentfernbaren Widerspruch aus, daß der Geist Gestalt annimmt. Aber haben wir einmal, dadurch, daß wir am Tage unserer Geburt nicht Selbstmord ver übten, uns einverstanden erklärt, jenes Paradoxon hinzunehmen, haben wir die Berechtigung, es als Ruhekissen zu benutzen, verloren. Durch das Bestehen beider Elemente, Individuum und Außenwelt, werden wir von der Schöpfung kate gorisch aufgefordert, die parallelen in uns zu vervollständigen, die Tat dem Sein folgen zu lassen. Sein allein ist Halbheit. Das Handeln ist fein Rom- plement. wie der Marmor zum schöpferischen Einfall des Bildners, ist das Handeln die andere Hälfte zum Sein. Die Beseelung erfolgt vom Subjekt. Daß die beiden Hälften kongruent seien, ist Forderung. Die Reaktion der Seele auf die Berührung der Welt ist also bestimmend für das Weltniveau. Die Tat ist das Endgültige, was die Menschen erreichen wollen. Nur was in ihr auf irgend großen Umwegen mündet, ist im Gesamtsinn kulturwertvoll. Hier Angewandtheit und Zweckmäßigkeit ist Weltzweckmäßigkeit. Die Technik (in weitestem Sinne) war von ihren eigenen Erfolgen in diesem und dem vergangenen Jahrhundert so entzückt, daß sie nur noch sich selbst sah und von sich sprach. Sie wies, indem sie allen Maßstab für ihr Verhältnis zu ihrer Umgebung verlor, deutliche Zeichen beginnenden Größenwahns auf. Nach- dem der Rrieg nun die Abteilung des männlichen Hirnes, welche für technische Angelegenheiten zuständig ist, zur Leiterin des Erdgeschehens machte, wird ihre Ueberfchäyung kaum mehr heilbar sein.