69 der Gaste warteten km Lesezimmer dar Läuten der Googr ab; zu ihnen gehörte Adrian, er saß ln der Ecke und schrieb einen Bries. Eine Dame wandte stch an einen Berliner Herrn and bat ihn, ihr bei der Absassung einer Telegramms zo Helsen, irgend ein Hotel hatte ihr Keinen Bescheid gegeben. Der Berliner zog einen Bleistift heraus und schrieb die Worte nieder, während er ste zugleich aussprach. Etwas reichlich laut, dachte ich; ste benahmen stch» als wären ste zn Hanse. Plötzlich mischte stch eine ältere Dame ein, die, durch eine Glaswand getrennt, neben Adrian saß und bis jetzt wie er geschrieben hatte. Sie war die Mutter der Dame, die telegraphieren wollte» und hatte dar Mundwerk einer kommandierenden Unteroffiziers. Sie zerpflückte jeder Wort, das der Berliner Herr vorgeschlagen hatte; der Lärm schwoll au wie im zweiten Akt der Meisterstnger die große Schlägerei; unmöglich, ein Wort weiter zu lesen. Adrian wandte stch um und sagte, sehr höflich und mehr be schwichtigend als ironisch: „Plano, piano." „Wie beliebt?" schnarrte der Berliner Herr. Adrian stieg eine leichte Röte in den Kopf und er sagte: „Sch bat nur um Ruhe, Sie vergessen, daß noch andre Leute hier stud." „Sch habe nicht nötig, mich von Shueu belehren zu lasten, wie ich mich zu benehmen habe." „Es scheint mir doch» mein Herr," antwortete Adrian. Mit ganz veränderter Stimme, nicht mehr erregt, sondern schneidend bestimmt, sagte der Berliner: „Aha, Sie stud wohl der Elsäster, von dem ich gehört habe; wenn Sie stch unter uns nicht wohl fohlen, wurde ich au Shrer Stelle zu meinen sauberen Landsleuten zurückkehren." „Mäßigen Sie stch," fuhr ich ihn an, „Sie benehmen stch unverantwortlich." Daun wandte ich mich Adrian zu; er war weiß im Sestcht geworden und kämpfte eine maßlose Erregung nieder, darauf schenkte er stch ein Glas Master ein und trank es aus. Der Gong läutete, und die Zeugen der Szene verließen das Zimmer» der Berllner folgte als letzter. Bei Tisch wurde au der großen Tasel mit gedämpfter Stimme, aber leb haft über die Angelegenheit gesprochen. Sch hörte, daß mau dem Berliner nicht recht gab; eine ältere Dame, die der Aussprache nach ebenfalls aus Berlin ist, sagte: „Sch glaube, ein wenig ist dar schon unser Aatiouallafier» daß wir zu lärmend auftreten. Sch habe er im Ausland oft selbst empfunden. Und war Sie ihm von seinen Landsleuten sagten, Heer Kröger, ging zu weit» nehmen Sie er mir nicht Übel."