135 Deutsche Distichen L 3 m Gleiten des Tages silbernem Schweben der Wolken vnd Alöweu verfiel schon die Stunde; Run braust das steigende Licht: Tag, dein Verhängnis, hebt an. Was, da du's morgen noch nanntest» die gütige Zeit dir verwahrte, Heischt jetzt erfüllendes Tun, stürzt dich in Zweifel und Rot. Höhnische Zungen, bereit, umkrächzen den Zirst deines Hauses: Wandle du, knirsche, sei gut — immer wirst Opfer du sein. Strömst du dich aus, zu beglücken: es rollt sich zusammen und schwindet, Was deine Hand auch berührt; Einsamkeit, schmerzlichstes Losl Setzt aber naht sich dir Zeier und Lust; o tu ans deine Siuuel Bebende Zreudeu der Haut, schenket Vergessen und Trauml Doch du verbrennst nur zu rasch in der prasselnden Glut des Getreuut-Seins Deines Gottes von dir, endlicher Welteusohul Ach, nur ein qualmend Gerüst ist geblieben» ein Spielzeug den Winden — Trockener Gaumen, er lechzt Wasser des Trostes herab. Quillt denn der Aeid und das bittere Wort, das man zu dir gesprochen, Anderer Erde hervor, Eitler, als Lächeln und Rausch? — Blühst du um Klarheit, um Ordnung und Sinn dich, bist, endlos ermattend, Bald du gescheitert; wirst blind ewig-Uufaßbarem sein. Erst diesem Blick des geschundenen Lafihundes fließt deine Träne; Dienerin» die sich erschoß, ist nun der Zeitung entrückt. Ankerlos treiben wir alle hinein in die Bai unsres Abends.