205 wir etwas auf!" So, könnte man denken, denkt vielleicht mancher Börger. Aber Herr Sacobfohn ist kein Burger. Herr Zaeobfohu ist Lheaterkritlker. (Erschwerender Umstand: in Berlin.) Zur ihn kommt ein Theaterleiter, der nicht der doppel ten Buchführung mächtig ist» der nicht auch Ehrenmitglied eines Keufchheits- buudes ist — ein solcher Theaterleiter kommt für ihn überhaupt nicht in Be tracht. Das wäre ja noch schöner! Da könnte ja jeder kommeul Da käme es ja schließlich bloß auf die Begabung an. Auf die künstlerischen Zähigkeiten, sozusagen. Soll stch ein Kritiker an so was halten? Herr Sacobsohn hält stch au greifbare Dinge: au das Liebesleben und au die Bilanz. Und da ihm nun der liebe Gott in feiner nuerforschlicheu Weisheit das Amt eines Kritikers gegeben, so weiß Herr Sacobsohu auch gleich, was er zu tun hat. Lr weiß genau, mit welchen Waffen rin Kritiker;n kämp fen hat. Er ruft (indem er ruft: „2ch rufe nicht, i wo — i ch rufe uichtl) ruft er die Polizei. Die Polizei, sagt er» muß hier entscheiden. Und nicht nur in schmutziger Wäsche räumt er ihr die Kompetenz ein, die er in dem Maße wohl doch noch nicht hat, auch die „künstlerische Zuverlässigkeit" des Herrn Robert legt er vertrauensvoll dem Urteil Glaseuapps zu Zußeu. Sacobsohus Muse huldigt der Polizei. Arm in Arm mit Glaseuapp — hat er mal wieder einen Sieg erfochten. Wenn einer als Theaterkritlker infolge mangelnder Begabung (falsche) Ziele falsch verteidigt, so ist das traurig — aber ehrenwert, solange er's begeistert tut. Wenn aber einer denunziert» so ist das nicht mehr» nie mehr ehrenwert. Und wenn er es noch so begeistert tut. Motto: „Es ist schade um den Menschen." H. Siemseu Herausgeber: Otto Haas-Hege» Berlin, Wilhelmstraße 69 Verantwortlicher Schriftleiter: Haus Slemse», Berlin, Ansbacher Straße 31 Zur unverlangte Einsendungen keine Gewähr 2n Österreich für die Redaktion verantwortlich Hugo Heller, Wien,!, Bauernmarkt 3 Druck von 6- S. Hermann in Berlin