221 Viel Lei-: gewiß! Schwangere Zrauen. . Ost traurig; furchtbar schmerzhaft. Vielleicht verlassen. Aber dauu wieder beieinandersitzend, ihre Schwangerschaft voll Zreude bejahend; Liebesgeschmetter verschenkend» den Bäumen, unsern Wolken. 2a, die Wolken l Die werden einmal ein Wunder bringen. Der Wind ist ihr Bildhauer. Der Wind ist das Sinnbild des Geistes. So wird einmal der Heiland wiederkommen, thronend auf den Wolken. Barlachs Geschöpfe gucken gerne in die Wolken. Oft zu den Sternen. Am liebsten jedoch, wenn der Wind Wolkeukarawaneu durch die Luft schleppt. Einmal trägt der Manu ein Licht, um etwas zu erforschen. Da es um etwas Unsagbares geht» tanzt auf der angesteckten Kerze ein Stern. Seine Hand schätzt ihn vor dem Wind. Der Wann im Mantel sucht nach einem ungewissen Ge- wolktseiu. Wo? So etwas kann mau bm Barlach in Holz sehen. Überall ein großes Wo? Nur bei schwängern Zraneu das gewisse Da. Eine von den Dreien trägt das Gewitter unterm Herzen. Endlich wird stchs entladen. Mit Zeuerschwerteru wird das Ungeheure plötzlich unter uns sein. 2u Barlachs Holzmätteru knistert es voll Ungeduld. Wann wird Er kommen? Einmal träumt das Weib. Schlicht gewaudet. Alle Fallen liegen da wie im Schlaf. Biel zu einfach liegen fie da. Also, die ganze Holzplastik schläft? Drnber ein Traum. Oder gar ein Gesicht? Vielleicht sieht das Weib nicht, was über den Eraumwolkeu vorgeht. Die Säuger schliefen und sahen auch nicht, wie der Heiland zum Engel mit dem Kelch sprach. Sedenfalls muß das Weib schlafen, damit das Große vor sich gehe. Die Schwangerschaft fählt es ja auch nicht schwerer als eine schwere Eraumlast. Wie es darin aussieht» weiß sie auch nicht. Sedes Gesicht ist ein Dahinter. Also was geschieht Lber der Schlafenden? Ein weiter Berg: er ist Traum. Drüber ein Gesicht: der KLuftige kommt an geflogen. Nicht Lber den Wolken, wie erwartet wurde. Er selbst ist Wolke. Schwer wie eine Gewitterwolke. Nicht der Sohn der Einzelnen: der Große Kommende! Er wird ein lenkbar Wesen. Aber im Traume ist das schwierig, denn mau wird geträumt. Der Bogelhafte mit dem Duustleib kan» jedoch mit den schwebenden Fäßen steuern. Er ist die neue Richtung. Wir haben viel Schweres zu trage«, viel Schweres zu träumen. Alles das steht in Holz vor uns. Theodor Däubler