235 Vas südliche Berlin Zweierlei fällt aus allem heraus, das mau fetzt erwarteu konnte. Einmal die Stoffverschwenduug der Dame, und dann der gemäßigte, ja liedevolle Eon, mit de« selbst die gewalttätigsten Preßtäufcher deu Zrauzoseu zu begegnen pflegen. Das Line ist freillch nicht hier gewachsen. Aber daß mau es annimmt, hilft auch allen nüchternen Zwang zu zersetzen. Das Andere weist in ähnliche, nur dem klein bürgerlichen Wesen noch entrücktere Richtung. 2a, die schmubare WSrdelostgkeit geht soweit, daß mau sogar deu Sprachgebrauch des poilu und des boche irgend wie kommentarlos, selbst ohne Anführungszeichen zitiert. Kanu fein, daß ich mich täusche; aber das dunkle Gefühl scheint zu herrschen, daß etwas Wahres dahinter steckt und daß das Bochehafte einer der inneren Zeinde ist, mit dessen Bezeich nung mau nicht anders belndigt wird wie ein Kranker vom Erreger. Darum übte mau sich besser angezogen zu sein. Darum llebte man die junge Kroupriuzesst«. Alan liebte sogar ihren Rameu wie ein Zeichen der Wende. Mau empfand das tölpisch Brutale als ein gewiß vorhandenes, aber weder wünschenswertes noch, was das Wichtige ist» notwendiges Bestaudstück deutschen Wesens. Das schien es zwar, als mau Else Lasker-Schöler bei Kriegs ausbruch auf der Münchener Straße verprügelte, well ste nicht so bedeutsam aus sah wie alle übrigen und deshalb für eine Ausländerin gehalten wurde. Aber es war auch einmal anders darum bestellt. Der Rat Krespel mußte ein Deutscher sein, denn fast jedes bewegliche und sonderbare Sudividuum wurde nach Deutschland verwiesen, dem jetzt so aschgrau korrekten Land, als der Heimat der Originale. Und es schaut auch jetzt insofern besser zu werden, als die letzten Ausprägungen des deutsch Aormaleu, die anheimelnde Mischung von Köcheufett und Brüuhilde oder auch der Gevdarmdeutsche oder auch die anders geratene Mischung vom Eeutoueu nnd Professor wesentlich der jüngsten, im Ablaufen be griffenen Bergangeuheit angehören. Die ersten deutsche« bürgerlichen Menschen sind schwer zu erkennen. Sie röckschließeud zu malen nach deu Bauernkriegen oder nach Meistergesang oder auch nach dem alten Kuustgewerbe, dürfte wohl nicht das Alltägliche treffen. Aber wo ste deutlicher hervortreten, wie vor allem im Biedermaier, als stch die Bürger (noch nicht die Bourgeois) bestimmend im gesellschaftlichen und künstlerischen Leben