15 * den Impressionisten wie Degas oder der Kunst der japani schen Niedergangszeit, welche ein Pferd oder eine Gestalt durch den Bildrand zerschnitten, versuche ich in scharfer undämmeriger Art meine Gestalten, meine Formen bis zum Bildrand zu bauen und dort klar und natürlich enden zu lassen. Banal gesagt ist meine Kunst gegenstands los. Man trifft aber in ihr Formillusionen, Pflanzen, Holz- formen, Gegenstände, die sich auf Tischen befinden etc. Im Gegensatz zu Picasso, der die Formillusion stark ver wendet-/ benutze ich sie nur, um eine Abwechselung zu den rein geistigen Elementen im Bild zu haben. Das Geistige ist für mich das Gemeinverständliche, das erste, was uns verbrüdern sollte, ist der Grund aller Künste. Ich versuche, vom Zeitlichen abzusehen und das Wesent liche zu geben. Es handelt sich hier um das Gefühl, welches zum Beispiel die Baumeister der ägyptischen, der gotischen, der alt amerikanischen Bauten besessen haben, das Gefühl für eine East, eine Höhe, für Tiefes, Spitzes, Farbiges, Dunkeles. Das Geistige sollte in der Tat das Gemeinverständliche sein, in dem wir uns einigen wollten, eine geistige Verbrüde rung blieb die Voraussetzung unserer Aktion. Marinetti und die Italiener, deren Hauptschlagwort die Simultanität war, wollten nun im Gnffide etwas ganz anderes, sie wollten die Buntheit des Eebens verstärken, simultan werden die Objekte des Eebens, wenn sie die Bewegung durcheinander schüttelt. Sie wollten die Geräusche und Buntheiten des Daseins unbehindert durch die Moral landläufiger Aesthetik, wie sie eben gerade in Italien infolge der überragenden Be deutung und der Nähe der Renaissance sehr groß und mächtig w r ar, direkt in ihre Kunst herübernehmen. Marinetti war ein Mensch, der die Realitäten ohne romantische Ver-> brämung zu sehen und zu deuten wußte, zweifellos ein poli tischer Kopf, ein Kerl mit weltumfassenden Ideen, ein Manolescu in der Kunst. Seine Manifeste sind in der Tat eine zeitlang in den Händen der feinhörigen Eiteratur- schieber aller Eänder gewesen, er hatte sogar den phan